Guide

Der ideale Reifendruck für Rennrad und Gravel – so findest du den perfekten Wert

Der ideale Reifendruck für Rennrad und Gravel – so findest du den perfekten Wert

Der richtige Reifendruck hat großen Einfluss auf dein Fahrgefühl, deine Performance – und sogar auf deine Sicherheit. Egal ob du auf dem Rennrad über glatten Asphalt gleitest oder mit dem Gravelbike neue Wege erkundest: Zu viel oder zu wenig Druck kostet Grip, Komfort und Effizienz. In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf es ankommt – und wie du für dein Setup den idealen Reifendruck findest.

Was beeinflusst den Reifendruck?

Der optimale Luftdruck hängt von mehreren Faktoren ab, die du individuell abstimmen solltest:

Fahrergewicht

Je mehr Gewicht auf dem Rad lastet, desto höher sollte der Reifendruck sein – damit der Reifen nicht zu stark walkt und Durchschläge vermieden werden. Leichtere Fahrer:innen können mit weniger Druck fahren und profitieren von mehr Komfort und Traktion.

Reifenbreite

Breitere Reifen benötigen weniger Druck als schmalere, um die gleiche Stabilität zu erreichen. Ein 28 mm Reifen fährt sich also bei gleichem Gewicht komfortabler und mit weniger Druck als ein 25 mm Reifen.

Untergrund und Fahrstil

Auf glattem Asphalt kannst du höheren Druck fahren, um Rollwiderstand zu minimieren. Auf rauem Untergrund oder im Gelände gilt: Weniger Druck = mehr Grip und Komfort. Wer aggressiver fährt, profitiert ebenfalls von etwas weniger Druck – für besseren Bodenkontakt.

Tubeless oder Schlauch

Tubeless-Reifen erlauben niedrigere Drücke, weil kein Schlauch durchschlagen kann. Das verbessert Traktion und Komfort. Mit Schlauch solltest du etwas höher gehen, um Durchschläge zu vermeiden.

Innenmaulweite der Felge

Die Innenmaulweite deiner Felge beeinflusst, wie sich der Reifen bei einem bestimmten Druck verhält. Breitere Felgen stabilisieren den Reifen stärker – dadurch kannst du mit etwas weniger Druck fahren, ohne Einbußen beim Handling.

Reifendruck beim Rennrad: Zwischen Effizienz und Komfort

Moderne Rennrad-Laufräder sind meist mit Reifenbreiten zwischen 28 und 32 mm ausgestattet. Auch bei hohen Geschwindigkeiten lohnt es sich, nicht „einfach maximal aufzupumpen“. Denn zu viel Druck kann den Grip reduzieren und dich auf rauem Asphalt sogar langsamer machen.

Richtwerte für Rennradreifen mit Schlauch (vorne/hinten):

Fahrergewicht 25 mm 28 mm 30 mm 32 mm
< 60 kg 5.5/6.0 Bar 4.5/5.0 Bar 4.0/4.5 Bar 3.8/4.2 Bar
60–80 kg 6.0/6.5 Bar 5.0/5.5 Bar 4.5/5.0 Bar 4.2/4.8 Bar
> 80 kg 6.5/7.0 Bar 5.5/6.0 Bar 5.0/5.5 Bar 4.6/5.2 Bar

Hinweis: Bei Tubeless-Aufbau kannst du ca. 0.3–0.5 Bar abziehen.

Tipp: Am Vorderrad darf der Druck leicht niedriger sein, weil dort weniger Gewicht lastet. So verbesserst du Komfort und Kurvengrip.

Reifendruck beim Gravelbike: Der beste Grip entscheidet

Gravelreifen ab 32 mm Breite sind für wechselnde Untergründe gebaut – Waldwege, Schotter, Matsch oder Asphalt. Hier zählt nicht nur Effizienz, sondern vor allem Kontrolle. Und die erreichst du durch niedrigeren Druck.

Richtwerte für Gravelreifen mit Tubeless-Aufbau:

Fahrergewicht 32 mm 35 mm 38 mm 40 mm 45 mm
< 60 kg 2.8–3.2 Bar 2.4–2.8 Bar 2.0–2.5 Bar 1.8–2.3 Bar 1.6–2.0 Bar
60–80 kg 3.0–3.5 Bar 2.6–3.0 Bar 2.3–2.7 Bar 2.1–2.5 Bar 1.8–2.2 Bar
> 80 kg 3.3–3.8 Bar 2.8–3.3 Bar 2.5–3.0 Bar 2.3–2.7 Bar 2.0–2.5 Bar

Wichtig: Fährst du mit Schlauch, solltest du etwa 0.3–0.5 Bar mehr einplanen, um Durchschläge zu vermeiden.

Tipp: Auf besonders ruppigen Strecken lohnt es sich, den Druck noch einmal leicht zu reduzieren – aber immer mit Blick auf den Pannenschutz und das Fahrverhalten.

Typische Fehler beim Luftdruck – und wie du sie vermeidest

Zu viel Druck: Der Reifen wird hart, verliert Grip in Kurven und macht das Rad unruhig auf Unebenheiten.

Zu wenig Druck: Der Reifen walkt stark, fühlt sich schwammig an und erhöht das Risiko von Felgenschäden oder Durchschlägen – besonders mit Schlauch.

Falsche Messwerte: Luftdruck kann je nach Temperatur schwanken – prüfe den Druck möglichst vor jeder Ausfahrt bei ähnlichen Bedingungen.

Einheitsdruck für vorne und hinten: Das Hinterrad trägt mehr Last – deshalb darf der Druck dort meist 0.3–0.5 Bar höher sein als vorn.

Fazit: Der ideale Reifendruck ist individuell

Es gibt keinen perfekten Wert für alle – aber sehr wohl einen idealen Bereich für dein Setup. Wer ein bisschen experimentiert, merkt schnell, wie stark sich der Druck auf das Fahrgefühl auswirkt. Fang mit unseren Tabellen an, teste kleine Anpassungen und beobachte, wie sich Komfort, Grip und Effizienz verändern.

Hinweis: Unsere aerycs Laufräder sind für moderne Reifenbreiten optimiert – egal ob für die Straße oder Gravel. Du willst dein Setup mit uns abstimmen? Dann melde dich einfach – wir beraten dich gern!

FAQs

Weiterlesen

Im Test: Aero WT 30 in der Roadbike 06/25
DT Swiss 350 Straightpull Nabendynamo – Effizienz trifft Abenteuerlust